
Es war wie ein innerer Schalter
Erfolgsbericht ADHS, Beziehungen und Alltag
“Ich hab mein ADHS schon ein paar Jahre, aber ehrlich gesagt hat mir das Label allein nie geholfen. Ich hab gedacht: Okay, ich bin halt so – chaotisch, unkonzentriert, zu viel im Kopf. Aber was soll ich damit anfangen? Ich war dauernd gestresst, gereizt, hab alles angefangen und nix zu Ende gebracht. Mein Alltag war ein einziges Hin und Her. Und in meiner Beziehung war es genauso: Ich hab mich ständig zurückgezogen oder war schnell überfordert, dann hab ich mich wieder schlecht gefühlt – und am Ende wusste ich gar nicht mehr, wie ich überhaupt funktionieren soll.
Der Wendepunkt war, als ich dein Buch „ADHS entschlüsselt“ gelesen hab. Da hat’s bei mir wirklich Klick gemacht. Besonders der Teil über die unerfüllten Bedürfnisse. Dass diese ganze Unruhe, dieses Getriebensein – dass das kein „Fehler“ ist, sondern ein Signal. Ich hab zum ersten Mal verstanden: Meine Unruhe kommt nicht, weil ich falsch bin. Sie kommt, weil ich ständig an meinen eigenen Bedürfnissen vorbeilebe.
Ich hab dann angefangen, mein Leben danach auszurichten. Ich hab geschaut: Was fehlt mir? Was brauch ich eigentlich? Und wie kann ich das ganz praktisch einbauen?
Zum Beispiel: Ich hab gemerkt, dass ich Struktur brauche – aber nicht eng und starr, sondern in Bildern, Farben, klaren kleinen Schritten. Ich hab meine Woche neu organisiert, mit Dingen, die mir guttun. Ich hab wieder angefangen zu schreiben. Ich hab mir Ruhezeiten eingebaut, auch wenn’s „unnötig“ schien – einfach, weil mein Kopf das braucht.
Und vor allem hab ich im Programm gelernt, wieder ins Spüren zu kommen – wirklich zu merken, wie’s mir geht. Nicht nur mit dem Kopf, sondern richtig im Körper. Das war neu für mich – und ehrlich gesagt total schön. Ich hab gemerkt, wie gut mir das tut. Wie still es dadurch in mir wird. Das war wie auftanken. Heute ist dieses Spüren mein innerer Kompass geworden. Ich merke viel schneller, wann ich über meine Grenzen gehe. Oder wann etwas richtig ist – nicht im Denken, sondern im Gefühl. Es war wie ein innerer Schalter: Plötzlich wusste ich, was zählt. Und wie ich es wirklich angehe.”
Laura, 31